Der demokratische Erziehungsstil
Der demokratische Erziehungsstil wurde durch Sozialpsychologen definiert. Die Bezeichnung demokratisch ist sehr zutreffend, denn sie beschreibt diesen Erziehungsstil relativ eindeutig.
Man kann festschreiben, dass beim demokratischen Erziehungsstil die Kinder mit ihren Erziehungspersonen wichtige Entscheidungen gemeinsam treffen. Das ist die wichtigste Eigenschaft dieses Erziehungsstils. Kunden werden also aktiv mit einbezogen. Erziehungspersonen sehen sich als ein Teil der betreffenden Gruppe und vermeiden starre Vorschriften zu definieren und über die Köpfe der Kinder hinweg die wichtigen Entscheidungen zu treffen.
Aus diesem Grund werden Entscheidungen in einem gemeinsamen Gespräch zusammen mit Kindern besprochen und beschlossen was zu tun oder zu lassen ist. Dabei werden Gedanken und auch Ansichten von den Kindern in die Entscheidungsfindung mit einbezogen und natürlich berücksichtigt.
Das Ergebnis ist eine Diskussion über alternative Lösungen. Die Meinung jedes einzelnen Beteiligten ist bei dieser Debatte wichtig und wird sowohl von den Erwachsenen als auch von den Kindern gleichwertig bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt.
Das Kind wird in dieser Art der Erziehung demnach dazu angehalten, sein Anliegen und seine Sichtweise zu äußern, es darf Entscheidungen mit treffen und kann Regeln und Vorgaben genau hinterfragen und auch eine Diskussion darüber eröffnen. Es bedeutet aber nicht, dass Kinder alles tun dürfen, was sie gerade möchten. Erziehungspersonen geben zumeist einige der Grundregeln vor, an die sich alle Mitglieder dieser Gruppe halten sollten. Diese sollen die Gesundheit sowie das Wohlergehen der Kinder gewährleisten. Dazu geben die Erziehungspersonen oft die grobe Richtung vor oder machen einige Vorschläge, in welche Richtung deren Entwicklung hingehen kann. Aber auch bei diesem Vorgang werden Kinder mit deren Ansichten bzw. ihren Bedürfnissen mit einbezogen und dürfen sich einbringen.
Die Eltern haben bei diesem Erziehungsstil das Ziel, ihrem Kind eine nach Möglichkeit freie Entwicklung zu gewährleisten, während sie dem Kleinen einen sicheren Grundrahmen vorgeben aber seine Perspektiven anhören und sie annehmen.
Das Eltern-Kind-Verhältnis ist bei diesem Erziehungsstil gut. Eltern unterstützen ihr Kind, ermutigen es seinen eigenen Weg zu beschreiten, geben ihm Hilfestellungen, Sicherheit, Stabilität und vor allem Rückhalt. Zudem bekommt das Kind ein konstruktives Feedback zu seinem Verhalten. Das bedeutet, es werden keine harten Strafen verhängt, die das Kind nicht nachvollziehen kann. Auch hierbei wird das Gespräch gesucht, das Verhalten besprochen und die Konsequenz daraus abgeleitet. Die Beziehung in der Familie mit einem demokratischen Erziehungsstil ist meist warm, offen und akzeptierend. Sie ist vor allem einander zugeneigt.
Die Auswirkungen des demokratischen Erziehungsstils
Wir möchten nun besonders über die Vorteile aber auch über Nachteile von dem demokratischen Erziehungsstil nachdenken. Vor allem hat die demokratische Erziehung eine Reihe von Vorteilen, weil den Kindern weder sehr starre Regeln vorgeschrieben werden, wie beim autoritären Erziehungsstil, noch wird ihr eine ganz freie Hand gewährt, wie es beim Laissez-faire Erziehungsstil der Fall ist.
So wird das Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl sowie die Selbstwirksamkeit eines Kindes gestärkt und es lernt, für sich sowie für seine Ansichten und Wünsche in den Diskussionen einzustehen. Dadurch kann auch Eigeninitiative und Eigenaktivität des Kindes gesteigert werden. Diese Fähigkeiten benötigt es, um seinen Standpunkt zu verdeutlichen.
Mithilfe der häufigen mündlichen Auseinandersetzungen mit seinen Eltern hat das Kind häufig und zugleich relativ schnell einen recht großen und vielseitigen Wortschatz und lernt es, sich konstruktiv mit den anderen auseinanderzusetzen. Da Kinder in diesen Diskussionen aber nicht immer ihre Vorstellungen ganz genau erreichen und auch durchsetzen, wird Kompromissbereitschaft, Konfliktfähigkeit sowie Teamfähigkeit gestärkt und natürlich trainiert. Sie lernen Meinungen von anderen zu akzeptieren. Das Integrieren sowie das Einbringen in einer Gruppe wird gleich trainiert und das Kind lernt das Übernehmen von Verantwortung. Dadurch hat es in der Schule einige Vorteile und findet sich dort gut zurecht. Auch baut es ein gesundes Vertrauen zu einer Gruppe, wie z. B. seiner Familie, auf.
Demokratischer Erziehungsstil bringt allerdings in manchen Fällen einige Nachteile mit. So ist es möglich, dass Kinder anstrengend werden und alles ausdiskutieren wollen. Eltern können dem mit festgelegten Grundregeln vorbeugen, die allerdings für jeden in der Familie gelten. Dennoch neigen einige der Kinder dazu, diese Regeln nicht anzuerkennen. Außerdem verlangt dieser Erziehungsstil von Eltern viel Geduld und Zeit ab, denn sie müssen einige Auseinandersetzungen mit ihren Kindern durchdiskutieren. Einige der Diskussionen können unproduktiv verlaufen. Sie enden in endlosen Diskussionen. Abschließend können Eltern vor der Herausforderung stehen, ihre Kinder als gleichberechtigte Diskussionspartner zu anzuerkennen und anzusehen.
Demokratischer Erziehungsstil – Fazit
Der demokratische Erziehungsstil ist eine mehr oder weniger gleichberechtigte Partnerschaft zwischen Eltern und ihren Kindern. Beide kommen gemeinsam zu für beide Seiten wichtige Entscheidungen. Kinder werden aktiv mit einbezogen. Sie dürfen die Regeln und Strukturen der Erwachsenen hinterfragen, eigene Ansichten, Wünsche sowie Standpunkte könne geäußert und vertreten werden. Kinder werden in alle wichtigen Entscheidungen mit einbezogen. Andererseits gibt es klare Grundregeln, durch die das Zusammenleben der Familienmitglieder angenehm und vor allem sicher machen. Die Beziehung Eltern-Kind ist warm, offen und zugewandt. Vor allem ist sie akzeptierend. Kinder profitieren in der Regel von dem demokratischen Erziehungsstil. Sie werden zu selbstbewussten, selbstsicheren Mitgliedern unserer Gesellschaft. Sie können den eigenen Standpunkt vertreten und sind konfliktfähig aber auch kompromissbereit und haben einen recht großen Wortschatz. Kinder zeigen Eigeninitiative, akzeptieren die Meinungen der Anderen, sind teamfähig und sie vertrauen der eigenen Gruppe. Dadurch haben sie auch in der Schule Vorteile. Seitens ihrer Eltern ist Zeit und viel Geduld gefragt, damit sie die in die Diskussionen mit ihren Kindern immer wieder eingehen können. Zum Teil sind es unproduktive Diskussionen, ebenso wie es zu eventuellen Schwierigkeiten kommen kann, Kinder als gleichberechtigte Partner in Diskussionen anzusehen. Auch ist es möglich, dass einige der Kinder alle Kleinigkeiten ausdiskutieren möchten. Insgesamt ist der demokratische Erziehungsstil zumeist der Mittelweg zwischen dem starren Regeln des autoritären Erziehungsstils und der absoluten Freiheit für Kinder in das Laissez-Faire Erziehung. Heute ist dieser Erziehungsstil bei uns sehr verbreitet.